die letzte Ausgabe unseres Newsletters im Jahre 2014 möchte ich dazu nützen, allen Unterstützern des Forum Versorgungssicherheit für ihre Treue und aktive Mithilfe über all die Jahre zu danken. Unser Dank gilt auch all jenen, die unsere Informationsangeboten nutzen, Interesse an unseren Aktivitäten zeigen und uns kritisches Feedback geben.
Erst der stete Dialog mit Ihnen macht unsere Arbeit lebendig und stellt die Basis dafür dar, welche Schwerpunkte wir mit unseren Kommunikationstätigkeiten setzen.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, energiegeladenes 2015!
Ihr Christof Zernatto
Freiheit ist unser höchstes Gut
Von Abg. Ing. Norbert Hofer, Umwelt- und Energiesprecher der FPÖ
Die Eigenständigkeit Österreichs ist im Energiebereich das zentrale Thema. Unser Land ist trotz seiner reichen Schätze an erneuerbaren, heimischen Energieträgern in hohem Ausmaß von Erdöl- und Gaslieferungen aus demokratischen Entwicklungsländern und Krisenregionen abhängig.
Österreich braucht eine Energiestrategie
Von Abg. Mag. Christiane Brunner, Energiesprecherin der Grünen
Versorgungssicherheit ist ein wichtiges Gut und ein sensibles Thema. Wenn es um Grund-und Daseinsvorsorge geht, hat der Staat auch eine besondere Verantwortung. Versorgungssicherheit im Energiebereich ist zuletzt rund um die Krise in der Ukraine und die Abhängigkeit der Europäischen Union von russischem Erdgas ins Zentrum der Diskussion gerückt.
Generation Y: Hoffnungsträger der Energiebranche?
Von Mag. Christian Havranek, Partner und Human Capital-Experte bei Deloitte Österreich
Die Generation Y rückt als jüngste Generation am Arbeitsmarkt auch zunehmend in den Fokus von Energie-Unternehmen. Spannende Einsichten dazu liefert eine Umfrage von Deloitte unter Führungskräften der Energiebranche.
Fun Facts: Wieviel Energie Google braucht
Neben sinnvollen und nützlichen Tipps und Tricks, gibt es im Netz eine Menge kurioser Infos zu entdecken. Wir stellen Ihnen unsere sechs Top-Platzierungen und unterhaltsame Anekdoten rund um die Themen Energie und Wasser vor.
Beitragsserie Energiesprecher
Unabhängigkeit ist unser höchstes Gut
Von Ing. Norbert Hofer, Umwelt- und Energiesprecher der FPÖ, Dritter Präsident des Nationalrates
Die Eigenständigkeit Österreichs ist im Energiebereich das zentrale Thema. Unser Land ist trotz seiner reichen Schätze an erneuerbaren, heimischen Energieträgern in hohem Ausmaß von Erdöl- und Gaslieferungen aus demokratischen Entwicklungsländern und Krisenregionen abhängig. Ein Fünftel unserer Haushalte bleibt heute ohne Energie, wenn Russland oder die Ukraine ihre Lieferungen einstellen. Hier gilt es anzusetzen und durch die Verminderung der Abhängigkeiten und den Ausbau der dezentralen Energieversorgung die größtmögliche Energieautarkie und somit Versorgungssicherheit zu schaffen.
Das geht aber nicht von heute auf morgen, sondern bedarf einer fundierten Planung. Daher fordere ich seit Jahren einen Energie-Masterplan für Österreich, anhand dessen die schrittweise Reduktion fossiler Energieformen und der Umstieg auf erneuerbare Primärenergieträger bewerkstelligt werden soll. Sinnvoll wäre hierfür die Vereinigung des Umwelt- und Wirtschaftsressorts in ein Ministerium, weil der Energiebereich beide betrifft. Mit verbindlichen Zielen zum Ausbau erneuerbarer Energieformen wären auch die Kyoto-Ziele erreicht und der missglückte CO2-Zertifikatehandel hinfällig, wodurch sich Österreich etwa 500 Mio. Euro jährlich ersparen könnte. Dieses Geld soll in den Ausbau der Erneuerbaren – und die dafür notwendige Infrastruktur – investiert werden, wodurch gleichzeitig Arbeitsplätze im eigenen Land geschaffen werden. Gemeinsam mit der Bevölkerung können wir im Strombereich bis 2050 das Ziel erreichen, hierzulande so viel aus erneuerbaren Primärenergieträgern zu produzieren, wie wir verbrauchen. Allerdings darf das nicht von staatlicher Seite etwa mit der Besteuerung ebendieser Energie („Sonnensteuer“) konterkariert werden. Es bedarf vielmehr staatlich befristeter Anschubhilfen für neue Technologien – etwa für Batteriespeicher – bis diese am Markt erschwinglich sind.
Energiefreiheit – und damit eine krisenunabhängige landwirtschaftliche Versorgung unseres Landes – ist auch im Bereich der Nutzung bäuerlicher Maschinen durch die Umstellung auf Pflanzenöltreibstoff möglich. Erforderlich hierfür sind etwa 3,5 bis 5 Prozent der gesamten heimischen landwirtschaftlichen Nutzfläche. Namhafte Traktorenhersteller haben dafür ihre Konzepte zur Serienproduktion von Pflanzenöl-motoren bereits parat.
Der drohenden Ressourcenknappheit und dem rasant steigenden Energieverbrauch kann nur mit entsprechenden handfesten Maßnahmenkatalogen begegnet werden. Die Zeit der politischen Lippenbekenntnisse und der Selbstunterwerfung unter das Diktat der EU und Konzerne ist vorbei. Es braucht jetzt mutige Entscheidungen, die unser Land zukunftstauglich machen. Österreich muss sich seiner Vorreiterrolle wieder bewusst werden, um – nicht nur im Falle eines Blackouts – gut aufgestellt zu sein.
Beitragsserie Energiesprecher
Österreich braucht eine Energiestrategie
Von Ab., Mag. Christiane Brunner, Energiesprecherin der Grünen
Versorgungssicherheit ist ein wichtiges Gut und ein sensibles Thema. Wenn es um Grund- und Daseinsvorsorge geht, hat der Staat auch eine besondere Verantwortung. Versorgungssicherheit im Energiebereich ist zuletzt rund um die Krise in der Ukraine und die Abhängigkeit der Europäischen Union von russischem Erdgas ins Zentrum der Diskussion gerückt.
Die Antwort auf dieses Problem kann kein „mehr desselben“ sein. Mehr Pipelines diversifizieren die Abhängigkeit, reduzieren sie aber nicht. Die Energieabhängigkeit Europas und Österreichs kann nur durch einen konsequenten Ausstieg aus fossilen Ressourcen und den Umbau des Energiesystems in ein erneuerbares gelöst werden. Die einfachste Möglichkeit, Energieabhängigkeiten zu lösen und Versorgungssicherheit zu erhöhen, ist Energie zu sparen. Deswegen bin ich sehr froh, dass es uns gelungen ist, ein Energieeffizienzgesetz mit einem ambitionierten Energieverbrauchsreduktionsziel für Österreich durchzusetzen.
Österreich und die Europäische Union haben alle Möglichkeiten, ein erneuerbares Energiesystem aufzubauen. Ressourcen, Technologien, Know-how, finanzielle Möglichkeiten und das Mandat der BürgerInnen für die Energiewende sind da. Was fehlt sind der politische Wille und die konsequente Umsetzung. Konsequente Umsetzung bedeutet, dass Europa bedingungsloser Vorreiter beim Klimaschutz ist und sich ambitionierte, verbindliche Ziele setzt. Das heißt aber auch, dass Europa aus Atom, fossilen Energieträgern und Kohle aussteigen müsste und Technologien wie Carbon Capture and Storage oder die Förderung von Schiefergas nicht zum Einsatz kämen.
Natürlich stehen wir da auch vor Herausforderungen. Wie schaut ein erneuerbares Energiesystem aus? Welche und wie viele Netzstrukturen und Speicherlösungen brauchen wir in einem erneuerbaren Energiesystem? Und wie reagieren Energiemärkte bzw. wie müssen die Regeln dafür geändert werden?
Für uns Grüne ist klar, dass ein erneuerbares Energiesystem anders ausschauen muss als ein fossiles. Viele Probleme, die der Energiewende angelastet werden, sind entstanden, weil erneuerbare Energieträger in ein fossiles System gepresst werden. Das kann nicht funktionieren! Einfach nur mehr Netze und mehr Speicher sind auch nicht die Lösung. Versorgungssicherheit in einem erneuerbaren System entsteht durch die Nutzung eigener Ressourcen. Versorgungssicherheit erhöht sich durch dezentrale Nutzung und dezentrale Einspeisung von erneuerbarer Energie. Für die Versorgungssicherheit notwendige Adaptierungen zentraler Netzstrukturen orientieren sich am Bedarf erneuerbarer Energieproduktion und –Verbrauch, dabei müssen BürgerInnen mitgenommen werden.
Was mir in Österreich in erster Linie dafür fehlt, ist eine echte Energiestrategie. Ich möchte eine Energiestrategie, die den Energieverbrauch minimiert, eine sensible Energie-raumplanung vorsieht und die vor allem konsequent umgesetzt wird.
Der Umbau des Energiesystems ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, um Versorgungssicherheit sicherzustellen, aber auch um den Klimawandel in einem für Menschen verträglichen Maß eindämmen zu können. Ich halte dieses Projekt außerdem für eine sehr spannende Aufgabe, an der ich mich gerne beteilige.
Generation Y: Hoffnungsträger der Energiebranche?
Von Christian Havranek, Partner und Human Capital-Experte Deloitte Österreich
Sie lebt nach dem Motto Try Much, Fail Quickly, bringt Innovations- und Risikofreude mit und punktet mit einem hohen Arbeitstempo: Die Generation Y rückt als jüngste Generation am Arbeitsmarkt auch zunehmend in den Fokus von Energie-Unternehmen. Die Liberalisierung der Märkte und die Energiewende stellen EVUs nicht nur vor die Herausforderung, ihr Kerngeschäft zu überdenken, sondern auch mit den Veränderungen der neuen Arbeitswelten und der Technik Schritt zu halten. Spannende Einsichten dazu liefert eine Umfrage von Deloitte unter Führungskräften der Energiebranche.
Die zunehmende Dynamik im Energiesektor macht auch vor der Personalentwicklung nicht halt. Blieben Führungskräfte früher ein Leben lang beim gleichen Arbeitgeber, haben EVUs es heute mit einer höheren Mitarbeiterfluktuation und Nachwuchstalenten zu tun, die neue Ansprüche an einen Arbeitgeber haben. „Der Zeitfaktor wird daher auch in der Karriere-Entwicklung immer wichtiger: Einerseits müssen HR-Verantwortliche zunehmend rascher auf personelle Veränderungen reagieren, andererseits legen Mitarbeiter immer mehr Wert auf Möglichkeiten, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln“, erläutert Christian Havranek, Partner und Human Capital-Experte bei Deloitte Österreich.
Die traditionelle Führungskultur war – orientiert an den wirtschaftlichen, unternehmerischen und arbeitsmarktpolitischen Rahmenbedingungen der Branche – äußerst funktional. Laut Deloitte werden rund 60 bis 80 Prozent der Führungskräfte heimischer Energieunternehmen in naher Zukunft in Pension gehen. Somit finden sich EVUs bei ihrer Suche nach den besten Talenten zunehmend mit der Generation Y konfrontiert. Das Führen dieser Nachwuchskräfte stellt jedoch so manche erfahrene Führungskraft wie auch eine über Jahrzehnte gewachsene Führungskultur vor neue Herausforderungen. Da die Grenzen lokaler und branchentypischer Arbeitsmärkte mehr und mehr verschwimmen und der Wettbewerb zunehmend auf internationaler Ebene stattfindet, braucht es für die Akquisition von Talenten neue Strategien und Kanäle. Wie eine Deloitte-Umfrage im Sommer 2014 ergab, matchen sich die EVUs bei der Personalsuche nicht nur miteinander, sondern zunehmend auch mit Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor und der IKT-Branche. Aus der Sicht der befragten Entscheidungsträger sind der Auf- und Ausbau von Kompetenzen in folgenden Bereichen für den zukünftigen Markterfolg wichtig: IT-Prozesse (70 Prozent) und Big Data (55 Prozent).
Das Fazit der Karriere-Experten: wird für Energieversorgungsunternehmen entscheidend sein, Mut und Erfahrung zu verbinden, um den Anschluss an die Arbeitswelt von morgen nicht zu verlieren. Dies erfordere eine Neudefinition tradierter Begriffe wie Talente-Management, Führung und Kompetenzen, so Deloitte-Experte Havranek.
Fun Facts: Wieviel Energie Google braucht
Neben sinnvollen und nützlichen Tipps und Tricks, gibt es im Netz eine Menge kurioser Infos zu entdecken. Wir stellen Ihnen unsere sechs Top-Platzierungen und unterhaltsame Anekdoten rund um die Themen Energie und Wasser vor.
- Lieber Nachdenken statt Googeln
100 Mal Googeln verbraucht in etwa so viel Strom wie eine 60-Watt-Glühbirne in einer halben Stunde. Googles Datenzentren sind nämlich besonders aggressive Energiefresser. Nach Googles eigenen Angaben verbrauchen sie ungefähr 0,013 Prozent des weltweiten Energiebedarfs. Das ist genug Energie, um damit dauerhaft 200.000 Haushalte zu versorgen. - Wenn die Haare zu Berge stehen…
Der Stromschlag, den man bekommt, wenn man elektrostatisch aufgeladen ist und metallische Gegenstände berührt, beträgt zwischen 10.000 und 30.000 Volt.
Wenn man mit Kunststoffrollen von Bürostühlen oder Gummisohlen über PVC- oder Teppichböden gleitet, baut sich durch die Reibung elektrische Ladung auf. Wegen der isolierenden Eigenschaften der Kunststoffe kann diese Ladung allerdings nicht abgeleitet werden. Berührt man anschließend geerdete Gegenstände oder Geräte entlädt sich die aufgebaute Energie. Es kommt zur elektrostatischen Entladung (ESD – Electrostatic Discharge). Diese Entladungen sind erst ab 3500 Volt spürbar! - Beckenrandschwimmer
Bei einem normalen Schwimmer geht nur 1 bis 2 Prozent der angewendeten Energie in den gewollten Vortrieb.
Grund dafür ist die fehlende Technik. Manche Sportmediziner nennen den unökonomischen Schwimmstil vieler Hobbyschwimmer deshalb scherzhaft das “Tauchsieder-Prinzip”: Der Schwimmer “schwebt” senkrecht statt waagerecht im Wasser, gibt Wärme nach außen und kommt nicht voran. - Durstige Bücher
Für die Produktion von Büchern benötigt man eine Menge an Wasser. Hinter dem Buch „Harry Potter und der Halbblutprinz“ verstecken sich in etwa 1.650 Liter Wasserverbrauch. - Umweltfreundliche Nachthygiene
Wenn Sie den Wasserhahn während des Zähneputzens abdrehen, sparen Sie ungefähr 15 Liter Wasser. - Schwitzende Bäume
Eine ausgewachsene Buche (Fagus sylvatica) dünstet jeden Tag einiges Wasser über ihre Blätter aus. An einem gewöhnlichen Sommertag können es bis zu 400 Liter sein, die an die Luft abgegeben werden.
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