die Versorgungssicherheit mit Energie ist für unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand ein unverzichtbarer Eckpfeiler. Gerade die Ereignisse auf der Krim zeigen, wie notwendig es ist, dass Europa weiter hart an einer Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten – sprich einer Energiewende – arbeitet.
Eine wesentliche Voraussetzung dafür sind moderne, leistungsfähige Übertragungs- und Verteilernetze. Mögen sich die politischen Entscheidungsträger ihrer Verantwortung für ausreichende Finanzierung und überschaubare Verfahrensbedingungen bewusst sein! An der Umsetzungsbereitschaft wird es bei den österreichischen EVU nicht fehlen, sofern die Rahmenbedingungen klar definiert sind.
Ihr Christof Zernatto
Power to Gas: Schlüsseltechnologie für die Energiewende?
Die Stromerzeugung aus dem fossilen Brennstoff Gas ist eine ausgereifte Technik. Das innovative Power to Gas (P2G)-Verfahren erlaubt auch den umgekehrten Weg: Aus Strom kann durch Methanisierung synthetisches Gas erzeugt werden. Ins Erdgasnetz eingespeist, könnte es in Zukunft als wertvolle Reserve dienen und einen wichtigen Ausgleichsfaktor zu den volatilen erneuerbaren Energien darstellen. Für einen flächendeckenden Einsatz sind jedoch noch Hürden zu überwinden.
„Die reden ja nicht mit uns …!“
Bevölkerung bei Bauprojekten von Anfang an einbinden
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass auch sorgfältig geplante und sogar bereits fertiggestellte Infrastruktur-Projekte oft in letzter Sekunde scheitern können. Denn nach wie vor wird die Macht der öffentlichen Meinung unterschätzt. Dabei können kontinuierlicher Dialog auf Augenhöhe sowie die Einbindung aller relevanten Bevölkerungsgruppen von Anfang an das Risiko des Scheiterns erheblich minimieren. Mit strategisch geplanter Kommunikation gilt es, die positiven Aspekte neuer Infrastruktur-Bauten aufzuzeigen und den Menschen bewusst zu machen. Das betrifft besonders Projekte im Energiebereich, die bei vielen Bürgern Ängste in sensiblen Bereichen wie Umwelt und Gesundheit wecken.
Wer war Stefan Jelinek?
Technisches Museum Wien zeigt Wirken des „Stromgefahr-Pioniers“
Die aktuell laufende Ausstellung „Unter Strom“ im Technischen Museum Wien widmet sich dem österreichischen Arzt Stefan Jelinek. Dieser erkundete zu Beginn des 20. Jahrhunderts die „dunkle Seite“ der Elektrotechnik und leistete Pionierarbeit in der von ihm begründeten Elektropathologie. Ein Besuch der Ausstellung gibt nicht nur Einblicke in das Leben und Schaffen des Wissenschafters, sondern zeigt auch, wie Unfälle im täglichen Umgang mit Strom ausgelöst bzw. verhindert werden können.
IT-Security: keine Kür, sondern Pflicht
Datensicherheit ist in einer zunehmend digitalen Welt für Unternehmen eine Überlebensfrage. Auch wenn die Wogen in der Öffentlichkeit dank NSA-Skandal und den jüngsten Vorgängen rund um das Datenleck bei Schülertests hochgehen – die tatsächliche Cyber Crime-Bedrohung sowie die Kosten, die z. B. durch Datenverlust entstehen, werden von vielen Entscheidungsträgern nach wie vor unterschätzt. Auch die Infrastrukturträger sind immer öfter Ziel von Hackerangriffen.
Energie Zukunft
Power to Gas: Schlüsseltechnologie für die Energiewende?
Die Stromerzeugung aus dem fossilen Brennstoff Gas ist eine ausgereifte Technik. Das innovative Power to Gas (P2G)-Verfahren erlaubt auch den umgekehrten Weg: Aus Strom kann durch Methanisierung synthetisches Gas erzeugt werden. Ins Erdgasnetz eingespeist, könnte es in Zukunft als wertvolle Reserve dienen und einen wichtigen Ausgleichsfaktor zu den volatilen erneuerbaren Energien darstellen. Für einen flächendeckenden Einsatz sind jedoch noch Hürden zu überwinden.
Die Ziele in Europa sind ambitioniert: Bis 2020 soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 20 Prozent gesteigert werden. Zwischen 2004 und 2012 konnte eine Steigerung von rund 4 %, von 8,3 % auf 12,1 %, erreicht werden (Quelle: Eurostat). In den Jahren bis 2020 müsste das Wachstum also verdoppelt werden, um die EU-Ziele zu erreichen. Dabei sind Investitionen in innovative Verfahren notwendig, welche die produzierten erneuerbaren Energien optimal ausnutzen. Das gilt besonders für Deutschland, das bis 2050 rund 80 Prozent seiner Stromversorgung durch erneuerbare Energien abdecken möchte – und dabei vor allem auf die volatile Windenergie setzt. Das P2G-Verfahren bietet die Chance, durch Stromumwandlung und Speicher einen notwendigen Ausgleichsspielraum zu schaffen.
Tempo gefragt
Im P2G-Verfahren wird mit Hilfe von Strom der Prozess der Elektrolyse in Gang gebracht. Dabei wird Wasser in seine Elemente – Wasserstoff und Sauerstoff – aufgespalten. Anschließend wird dem Wasserstoff Kohlendioxid zugeführt und aus der Reaktion der beiden Stoffe wird Erdgas gewonnen und gespeichert. An windstillen und sonnenarmen Tagen werden die Speichervorräte wieder verstromt und an die Kunden verteilt.
Der Faktor Zeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wenn zu viel Strom im Netz ist, muss die Anlage schnell hochgefahren werden, sodass die überschüssige Energie nicht verloren geht, sondern zeitgerecht in Gas umgewandelt wird. Wenn keine Überschüsse vorhanden sind, muss sich die Anlage schnell abschalten lassen, sodass genügend Strom in den Verteilernetzen bleibt und der Bedarf der Kunden gedeckt bleibt. Erste Erfolge konnte ein Forschungsteam unter der Leitung von Ulrich Zuberbühler vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Stuttgart verzeichnen. Dort ist es gelungen, eine Anlage zu konstruieren, die sich in der Rekordzeit von nur 15 Minuten ein- und ausschalten lässt.
Hürden überwinden
Mit dem zeitgerechten An- und Abstellen der P2G-Anlagen ist jedoch nur die erste Hürde überwunden. Ein weiteres Problem stellen die Kosten dar, die vor allem durch Energieverluste bei der Umwandlung von Strom in Gas und wieder zurück entstehen. Dadurch kann das synthetische Gas noch nicht mit dem russischen Erdgas konkurrieren und auch die Energiespeicherung in Pumpspeicherkraftwerken ist deutlich günstiger. Der Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion bedarf jedoch neuer Techniken zur optimalen Nutzung der gewonnenen Energie. Laufende Innovationen – wie etwa durch die Forschungsgruppe um Ulrich Zuberbühler – zeigen, dass es mit zukunftsrelevanten Investitionen möglich ist, unsere Technik erfolgreich den natürlichen Gegebenheiten anzupassen.
Video zum P2G-Forschungsprojekt des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung:
www.welt.de
Energie Aktuell
„Die reden ja nicht mit uns …!“
Bevölkerung bei Bauprojekten von Anfang an einbinden
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass auch sorgfältig geplante und sogar bereits fertiggestellte Infrastruktur-Projekte oft in letzter Sekunde scheitern können. Denn nach wie vor wird die Macht der öffentlichen Meinung unterschätzt. Dabei können kontinuierlicher Dialog auf Augenhöhe sowie die Einbindung aller relevanten Bevölkerungsgruppen von Anfang an das Risiko des Scheiterns erheblich minimieren. Mit strategisch geplanter Kommunikation gilt es, die positiven Aspekte neuer Infrastruktur-Bauten aufzuzeigen und den Menschen bewusst zu machen. Das betrifft besonders Projekte im Energiebereich, die bei vielen Bürgern Ängste in sensiblen Bereichen wie Umwelt und Gesundheit wecken.
Die Protestbewegungen gegen das AKW Zwentendorf und die Besetzung der Hainburger Au 1984 im Rahmen der Protestbewegung gegen den Bau des Donaukraftwerkes sind in die Geschichte Österreichs als Meilensteine der modernen Umweltbewegung eingegangen. Im Fall von Zwentendorf waren damit Investitionen in Milliardenhöhe auf einen Schlag verloren. Seither sind zahlreiche weitere Infrastruktur-Projekte am Widerstand der Bevölkerung und dem Entzug der behördlichen Baugenehmigung gescheitert. Zuletzt etwa der Bau eines Gas- und Dampfkraftwerks in Klagenfurt (nach heftigen Bürgerprotesten 2012 vom Bundesumweltsenat abgelehnt) oder die Innkraftwerke bei Telfs in Tirol (scheiterten 2011 am Widerstand der Bevölkerung). Auch Netzprojekte sind von Bürgerprotesten betroffen, so etwa die geplante Errichtung einer 380 KV-Freileitung in Salzburg, wo Bürgerinitiativen nun vehement eine unterirdische Lösung fordern.
Netzprojekt SuedLink: Erfolgsfaktor Transparenz
Bei Großprojekten stellt die Integration der vielzähligen Bürgerinteressen eine besondere Herausforderung dar. Das zeigt sich aktuell beim deutschen Mega-Netzprojekt SuedLink der deutschen Versorger Tennet und TransnetBW. Die Trasse soll in Zukunft Windstrom von Wilster bei Hamburg rund 800 km bis ins bayrische Grafenrheinfeld transportieren. Seit Ende März laden die verantwortlichen Netzbetreiber zu „lokalen Informationsmärkten“ in den Regionen ein. Auch im Internet können Bürger ihre Meinung zu den erst kürzlich veröffentlichten Trassenplänen und dem rund 1 km breiten Verlaufskorridor äußern. Das Bürgerbeteiligungsmodell wird auch auf der Website von Tennet in Form eines Informationsvideos dargestellt.
Das Vorgehen kam nicht von ungefähr, war doch von Anfang an klar, dass ein Bauprojekt solcher Größe viele Interessen auf Seiten der Bürger berührt. Auf der einen Seite mussten die allgemein bekannten Vorbehalte gegenüber Hochspannungsleitungen berücksichtigt werden, wie zum Beispiel deren Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Auf der anderen Seite steht im Fall von SuedLink die Vermutung im Raum, dass die Energiewende nur als Vorwand benutzt und die neue Leitung letztendlich mehr Strom aus Braunkohle als aus Windenergie transportieren würde – Vorwürfe, die Befürworter wie der Chef der deutschen Bundesnetzagentur, Jochen Homann, entschieden zurückweisen. Erneuerbare Energien haben laut Gesetz immer Vorrang bei der Einspeisung ins Netz. Zudem ergibt sich durch die fehlenden Brennstoffkosten auch ein ökonomischer Vorteil.
Auch wenn Kommunikation nicht jedes Projekt retten kann, eines ist klar: An der laufenden Kommunikation mit den Medien, der Öffentlichkeit, institutionellen und privaten Dialoggruppen führt kein Weg vorbei. Denn es reicht längst nicht mehr, ein Projekt gut zu planen und professionell abzuwickeln – die Menschen wollen gehört und eingebunden werden.
Link zum Bürgerbeteiligungs-Video von Tennet:
suedlink.tennet.eu
Energie Geschichte
Wer war Stefan Jelinek?
Technisches Museum Wien zeigt Wirken des „Stromgefahr-Pioniers“
Die aktuell laufende Ausstellung „Unter Strom“ im Technischen Museum Wien widmet sich dem österreichischen Arzt Stefan Jelinek. Dieser erkundete zu Beginn des 20. Jahrhunderts die „dunkle Seite“ der Elektrotechnik und leistete Pionierarbeit in der von ihm begründeten Elektropathologie. Ein Besuch der Ausstellung gibt nicht nur Einblicke in das Leben und Schaffen des Wissenschafters, sondern zeigt auch, wie Unfälle im täglichen Umgang mit Strom ausgelöst bzw. verhindert werden können.
Als Stefan Jelinek am 29. Mai 1871 im tschechischen Mähren das Licht der Welt erblickte, waren wichtige Entdeckungen wie etwa jene des elektrodynamischen Prinzips bereits gemacht. Mit den Internationalen Elektrotechnischen Ausstellungen zu Beginn der 1880er-Jahre in Paris, München und Wien, wo Pioniere wie Thomas Edison und Werner von Siemens ihre Erfindungen präsentierten, war der Siegeszug der elektrischen Energie nicht mehr aufzuhalten. Mit dem Ausbau der Infrastruktur stieg jedoch auch die Anzahl der Unfälle im täglichen Umgang mit der neuen Energieform rasant an.
Ratlose Medizin
Die Medizin stand dieser Entwicklung anfangs ratlos gegenüber. Klar schien vielen Ärzten nur, dass der Kontakt mit elektrischer Energie ab einem gewissen Intensitätsgrad tödlich sei. Bei schweren Verbrennungen und Verletzungen durch Stromschläge glaubte man, die betroffenen Gliedmaßen so schnell wie möglich amputieren zu müssen, um einer möglichen Sepsis vorzubeugen. Der junge Wiener Arzt Stefan Jelinek stellte diese Theorien jedoch bald auf den Kopf.
Unermüdlich erschien Jelinek an den Unfallorten und machte dabei erstaunliche Beobachtungen. Die wichtigste Erkenntnis formulierte Jelinek in seiner „Theorie vom elektrischen Scheintod“. Er stellte fest, dass tot geglaubte Opfer nicht selten durch intensive Reanimationsversuche wiederbelebt werden können. Jelinek fand weiters heraus, dass durch Elektrizität verursachte Schädigungen des Gewebes eine bessere Heilungstendenz haben als normale Verbrennungen. Dadurch konnten zahlreiche Amputationen verhindert werden.
Elektroschutz in Bildern
Neben einer rein medizinischen Anwendung machte Jelinek seine Forschungsergebnisse auch der Öffentlichkeit zugänglich. So sammelte er gezielt Bildmaterial für das von ihm gegründete „Elektropathologische Museum“, dessen Bestand mittlerweile ins Technische Museum Wien überführt wurde. Die Ausstellung „Unter Strom“ zeigt diese Bilder und macht eines deutlich: Trotz der Verbesserung bei den Sicherheitsvorkehrungen sind Achtsamkeit und Sorgfalt der beste Schutz. Denn die vielfältigen Gefahren im täglichen Umgang mit Strom sind heute genauso gegeben wie zu Zeiten Jelineks.
Infos zur Ausstellung:
technischesmuseum.at
Energie Info
IT-Security: keine Kür, sondern Pflicht
Datensicherheit ist in einer zunehmend digitalen Welt für Unternehmen eine Überlebensfrage. Auch wenn die Wogen in der Öffentlichkeit dank NSA-Skandal und den jüngsten Vorgängen rund um das Datenleck bei Schülertests hochgehen – die tatsächliche Cyber Crime-Bedrohung sowie die Kosten, die z. B. durch Datenverlust entstehen, werden von vielen Entscheidungsträgern nach wie vor unterschätzt. Auch die Infrastrukturträger sind immer öfter Ziel von Hackerangriffen.
Datenverlust, Wirtschaftsspionage, Betrug oder Phishing: Dies ist nur ein kleiner Auszug einer ganzen Reihe von möglichen Hacker-Attacken. Mittlerweile vergeht kaum eine Woche ohne Medienberichte über versuchte oder geglückte Fälle von Datendiebstahl oder -manipulationen. Auch Stromnetze finden sich immer öfter im Visier von Cyber Crime-Attacken. So hatte etwa im Jahr 2010 der Computerwurm „Stuxnet“ für Aufregung gesorgt und gezeigt, wie angreifbar Infrastruktur ist. Nach unbestätigten Berichten hatten damals etwa die Hälfte der deutschen Versorger den Virus auf ihren Systemen entdeckt – ohne dass jedoch größerer Schaden entstand. Glimpflich endete auch eine Cyber-Attacke im Februar dieses Jahres auf den Gasnetz-Server der Energie Steiermark. Hier hatte das Frühwarn-System des Unternehmens rechtzeitig Alarm geschlagen.
Nicht umsonst sind Entscheidungsträger im Energiebereich bereits sensibilisiert, wenn es um das Thema Datensicherheit geht. Dies beweist unter anderem auch das neue Energiemarktbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, das Ende Februar publiziert wurde. Laut der aktuellen Studie stellen Hackerangriffe, Softwarefehler oder Computerviren bereits für drei Viertel der befragten Energieexperten ein hohes Gefährdungspotenzial dar.
Datensicherheit geht alle an
Was passiert, wenn ein Schlüsselmitarbeiter der Vertriebsabteilung erkrankt, der vertrauliche Kundendaten auf seinem Tablet gespeichert hat oder der Vorstand eines Forschungsunternehmens sein Smartphone mit hochsensiblen Daten-Codes im Zugabteil liegen lässt? Die zunehmende Kombination aus privater und geschäftlicher Nutzung von technischen Geräten wie Smartphones & Co – im Fachjargon BYOD („Bring your own device) genannt – stellt Unternehmen und Institutionen vor datenschutzrechtliche und arbeitsrechtliche Herausforderungen. Was es braucht, sind klare Richtlinien im Unternehmen und idealerweise Schulungen des Schlüsselpersonals im täglichen Umgang mit den technischen Geräten.
Wie man Hackern das Leben schwer macht
Vorsorge im IT-Sicherheitsbereich ist dabei gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Schon mit einfachen organisatorischen Maßnahmen bei Passwörtern und Datenverschlüsselung erschwert man Hackern den Zugriff. Im nächsten Schritt sollten Unternehmen konkrete Bedrohungsszenarien analysieren und Konzepte erarbeiten, um diese zu vermeiden oder zu vermindern.
Beispiele gefällig? Ein Video des Unternehmensberaters Deloitte veranschaulicht das Thema auf spannende Art und Weise:
Hier finden Sie den Newsletter vom März 2014 als PDF-Download